Cocoa Negroni, ein dunkler Klassiker?

Wenn Bitterkeit zur Eleganz wird

Manchmal ist ein Drink wie ein Gespräch: ruhig, tief, ehrlich.
Der Buddmann Kakao Gin bringt dafür die perfekte Basis mit. Er ist feinherb, warm, mit einer nussigen Tiefe, die man sonst eher aus dunkler Schokolade kennt.

Als Mixologe liebe ich Drinks, die nicht sofort gefallen, sondern bleiben.
Der Cocoa Negroni ist so einer. Meiner Meinung nach ein Klassiker, neu interpretiert.
Er zeigt, dass Bitterkeit nichts mit Härte zu tun hat, sondern mit Balance.

Das Rezept: Cocoa Negroni

Zutaten:

  • 3 cl Buddmann Kakao Gin

  • 3 cl Campari

  • 3 cl süßer Wermut

  • Eiswürfel
    Garnish: Orangenzeste oder Stück dunkle Schokolade

Zubereitung:
1. Alle Zutaten auf Eis rühren, bis der Drink kalt und klar ist.
2. Über einen großen Eiswürfel ins Glas abseihen.
3. Mit Orangenzeste oder Schokoladenstück garnieren.

Mein Tipp aus der Bar

Wenn du ihn etwas milder willst, ersetze den Campari durch Aperol. So wird der Drink fruchtiger, ohne seine Tiefe zu verlieren.
Und probiere ihn mal mit einem Stück 80%-Kakao-Schokolade, dass ist Dessert und Drink in einem.


Warum Kakaobohnen beim Destillieren ihre Seele behalten

Wenn man an Kakao denkt, denkt man meist an Süße, an Schokolade, Dessert, Kindheit.
Aber eine Kakaobohne in ihrer ursprünglichen Form ist alles andere als süß.
Sie ist bitter, nussig, erdig und genau in dieser Rohheit liegt das Aroma, das sie für die Destillation so spannend macht.

Was beim Destillieren passiert

Beim Brennen werden die ätherischen Öle und Bitterstoffe der Kakaobohne durch den Alkohol aufgenommen.
Diese Stoffe sind sehr temperaturstabil, sie verfliegen also nicht wie flüchtige Zitrusaromen, sondern bleiben erhalten.
Zucker dagegen karamellisiert oder verbrennt bei hohen Temperaturen und spielt im Destillat keine Rolle.

Das bedeutet:
Während viele Aromen beim Destillieren „leichter“ werden, behält Kakao seine Tiefe und Struktur.
Er bringt Wärme und Körper in den Gin, eine dunkle Eleganz, die man nicht direkt schmeckt, sondern spürt.


Die Rolle der Bitterstoffe

Kakaobohnen enthalten natürliche Polyphenole, pflanzliche Verbindungen, die für den typischen bitter-würzigen Geschmack sorgen.
Diese Polyphenole gehören zu den wenigen Stoffgruppen, die im Alkohol löslich und gleichzeitig hitzestabil sind.
Das ist ein Glücksfall für Brenner:
Sie geben dem Destillat eine subtile Bitterkeit, die den Wacholderton ergänzt, ohne ihn zu überdecken.

Während Wacholder für Frische sorgt, gibt Kakao dem Gin Gewicht. Ungefähr wie der Bass in einem guten Song.


Wie das den Geschmack verändert

Diese Bitterstoffe sorgen dafür, dass der Buddmann Kakao Gin nicht süß, sondern feinherb und warm schmeckt.
Er hat Tiefe, nicht durch Zucker, sondern durch Struktur.
Und das ist der Grund, warum er in Cocktails wie dem Negroni oder Old Fashioned Twists so gut funktioniert:
Er bringt das „untere Register“ in den Drink, dass, was ihn rund und erwachsen macht.

Kakao im Gin ist kein Gimmick – es ist Handwerk

Viele Destillerien experimentieren mit Schokolade, Likören oder Süßaromen.
Aber echte Kakaodestillation ist aufwendig.
Man muss die Bohnen vor dem Brennen leicht anrösten, damit die aromatischen Öle aktiviert werden.
Zu stark, und sie werden bitter.
Zu wenig, und der Gin verliert den feinen Schmelz.
Es ist Präzisionsarbeit, kein Zufall.

Der Kakao ist kein Geschmackstrick, sondern ein ehrlicher Mitspieler, einer, der Wärme schenkt, nicht Süße.


Kurz gesagt:

Die Bitterstoffe der Kakaobohne überstehen die Destillation, weil sie komplex, ölhaltig und hitzestabil sind.
Sie verleihen dem Buddmann Kakao Gin diese dunkle Tiefe, die ihn zu einem echten Charakter-Gin macht. Warm, feinherb, elegant.